Im Jahr 1950 lebten rund 4.7 Millionen Menschen in der Schweiz. 2050 dürften es 10.4 Millionen sein, je nach Prognose sogar über 11 Millionen. Besonders schnell wächst dabei die Gruppe der über 65-Jährigen.
Immer mehr Menschen, immer weniger fruchtbare Böden: Es braucht künftig mehr Agrarflächen, um die Nachfrage nach Lebensmitteln decken zu können. Dass dazu keine Wälder gerodet werden sollten, ist klar: Diese haben eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung der Klimaerwärmung. In den Fokus gelangen daher zunehmend die Städte, denn auch hier lässt sich Landwirtschaft betreiben. Dabei gibt es zwei Stossrichtungen: Dächer, Vorgärten und Brachen für herkömmliche Anbaumethoden nutzen – das so genannte Urban Farming – sowie die vertikale Pflanzenzucht im Gebäudeinnern oder entlang der Fassade, das Vertical Farming. Gemäss Thomas Zöllner vom Branchenverband Farmtech Society gibt es weltweit bereits mehr als 10’000 Startup-Unternehmen, die sich mit diesen neuen Formen der Agrikultur auseinandersetzen.
Migration ist entscheidend
Überproportional wachsen dürfte die Altersgruppe der über 65-Jährigen. So geht man davon aus, dass die Geburtenrate zwar leicht steigt, was aber die geburtenstarken Jahrgänge, die ins Pensionsalter kommen, bei weitem nicht aufzufangen vermag. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung. Aber auch die anderen Altersgruppen werden wachsen, unter anderem dank der Zuwanderung. Wobei die Migration, der wichtigste Wachstumsfaktor für die Schweiz, allgemein schwierig vorauszusagen ist.
Einfluss auf den Immobilienmarkt
Diese Bevölkerungsentwicklung hat auch Auswirkungen auf den Immobilienmarkt: Mehr Einwohnende benötigen mehr Wohnraum, mehr Nachfrage sorgt für steigende Preise. Dabei gibt es jedoch auch noch weitere Einflussfaktoren wie etwa steigende Zinsen zu berücksichtigen. Und regionale Unterschiede. So wird der grösste Zuwachs in den Kantonen Genf, Aargau, Zug, Waadt, Zürich und Schaffhausen prognostiziert. In den Kantonen Tessin und Graubünden geht man sogar von einem Bevölkerungsrückgang aus.
Schon die letzten Jahre ging die Bevölkerung zumindest in den Berggebieten eher zurück, Zuwachs verzeichneten stattdessen vor allem gut erschlossene Gebiete. Ob dies auch in Zukunft so sein wird, hängt jedoch auch von allfälligen raumplanerischen Entscheiden ab, mit denen zum Beispiel die Verdichtung in Städten gefördert werden könnte.