Die starke Disinflation in der Schweiz dürfte die SNB dazu veranlassen, den Leitzins in der Dezember-Sitzung erneut zu senken. Weitere Schritte im kommenden Jahr scheinen wahrscheinlich, denn trotz mehrerer Senkungen bleibt die SNB hinter den Erwartungen des Marktes zurück. Auf internationaler Ebene dürfte die Fed nächste Woche ihren Zinssatz nur um 25 Bps senken – während ihr Vorgehen für die letzte Sitzung des Jahres offenbleibt. Die EZB hingegen dürfte trotz stark gesunkener Inflation und schwacher Konjunktur von einem aggressiveren Vorgehen von 50 Bps wegsehen.
Schweiz
Die Erwartung, dass die SNB den Leitzins bis Mitte nächsten Jahres auf 0.50% senkt, gewinnt unter Ökonomen und am Zinsmarkt zunehmend an Boden. Vor allem Disinflation und die schwache globale Konjunktur stützen diese Annahme.
Trotz bereits drei erfolgter Zinsschritte in diesem Jahr liegt die SNB hinter dem Zinsmarkt zurück. Aktuell sind für die nächsten vier Sitzungen drei weitere Zinssenkungen (75 Bps) eingepreist, was den Leitzins bereits nach der Juni-Sitzung auf 0.25% senken könnte. Damit stünden wir erneut in einem Tiefzinsumfeld und nur ein Katzensprung von Negativzinsen entfernt. Zurzeit reflektiert insbesondere das mittelfristige Segment der Zinskurve ein Szenario mit tieferen Zinsen, während das langfristige Ende gegenüber dem Vormonat ziemlich unverändert bleibt.
Ausland
Der geldpolitische Jahresendspurt rückt näher, und die Fed trifft sich nächste Woche zur zweitletzten Sitzung des Jahres. Der Markt erwartet eine Fortsetzung des Zinssenkungspfads mit einer weiteren Reduktion um 25 Bps. Für die EZB steht im Dezember eine stärkere Senkung um 50 Bps zur Diskussion.
In unserer Einschätzung zum Zinsmarkt Oktober 2024 zeigen wir zudem auf, was diese Entwicklungen für die Geldpolitik und die Hypothekarzinsen bedeuten und wie die Situation in der Schweiz und im Ausland eingeschätzt wird.
Keine Ausgabe der monatlichen Einschätzung Zinsmarkt verpassen?
Kontaktperson
Brandschenkestrasse 38
8001 Zürich