Inmitten geopolitischer Spannungen und höheren globalen Zinsen zeichnet sich für die Schweiz ab 2024 ein gegenteiliger Kurs ab. Hierbei sticht der Umstand, dass die Zinssätze über alle Laufzeiten hinweg niedriger sind als der SARON-Zinssatz, besonders hervor. Angesichts moderater Inflationsraten, die auf eine zurückhaltende Preisentwicklung hindeuten, sowie einer ausgeprägten inversen Zinskurve, die selbst Experten überrascht, könnte ein tiefgreifender Wandel in der Zinslandschaft bevorstehen.
Schweiz
Der Zinsmarkt präsentiert sich momentan lebhaft und optimistisch – ein Gegenpol zu den global ansteigenden Zinssätzen. Noch vor der Zinsentscheidung im September schien ein Leitzins von 2.0% unverrückbar mit der Erwartung, dass die Zinsen für eine geraume Zeit auf diesem Stand bleiben würden. Aktuell deutet sich jedoch ein Umschwung in den Erwartungshaltungen an: Es wird ab 2024 mit einer Reihe von Zinssenkungen gerechnet. Dies schlägt sich in einer umgekehrten Zinsstruktur nieder, in der die Swap-Zinssätze für mittlere Laufzeiten teilweise unterhalb von 1.30% liegen.
Ausland
Im Laufe des Oktobers hat sich im Nahen Osten ein geopolitischer Krisenherd entzündet, der aus der Perspektive der Geldpolitik ein mögliches Inflationsrisiko birgt. Obgleich die bisherigen Folgen auf die Ölpreise und die weltweiten Märkte geringfügig sind, besteht bei einer Verschärfung des Konflikts das Risiko von Störungen im Energiesektor. Aktuell präsentiert sich die Inflation trotz hoher Ausgangswerte auf dem Rückzug, was die Zentralbanken der Fed und EZB dazu veranlasst hat, in ihren neuesten Entscheidungen eine Zinsanhebungspause zu verkünden.
In unserer Einschätzung zum Zinsmarkt Oktober 2023 zeigen wir auf, was diese Entwicklungen für die Geldpolitik und die Hypothekarzinsen bedeuten und wie die Situation in der Schweiz und im Ausland eingeschätzt wird.
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