Die aktuelle Anpassung des hypothekarischen Referenzzinssatzes in der Schweiz wirft die Frage einer potenziellen Inflationsspirale auf und unterstreicht die Erwartung einer weiteren Zinserhöhung um mindestens 25 Bps in der kommenden Juni-Sitzung. Währenddessen deutet der internationale geldpolitische Kontext auf bedeutende Veränderungen hin: Die EZB nähert sich dem Ende ihrer Zinserhöhungsphase, und die Fed scheint, nach einer Reihe fortlaufender Zinserhöhungen, nun in den Pausenmodus zu wechseln.
Schweiz
Die Anpassung des hypothekarischen Referenzzinssatzes von letzter Woche ermöglicht nun eine Erhöhung der Bestandsmieten von bis zu 3.0%. Dies stellt eine positive Entwicklung für Immobilienvermieter dar, löst aber gleichzeitig geldpolitische Bedenken hinsichtlich möglicher Inflationssprünge aus. Die SNB untermauerte kürzlich wiederholt ihre Entschlossenheit, durch zusätzliche Zinserhöhungen gegensteuern zu wollen, wodurch ein weiterer Zinsschritt in diesem Monat als sicher gilt.
Ausland
Im anhaltenden politischen Ringen um die Schuldenobergrenze, die sogenannte ‹Debt Ceiling›, konnte ein Konsens erzielt werden. Trotz soliden Arbeitsmarktdaten scheint das Ende der Reihe von zehn fortlaufenden Zinserhöhungen der Fed in greifbare Nähe gerückt zu sein, während die EZB sich dem Ende der Zinserhöhungen nähert. Zeitgleich verzeichnen im Mai japanische Anleihen eine sprunghafte Zunahme der Breakeven-Inflationsrate.
In unserer Einschätzung zum Zinsmarkt Mai 2023 zeigen wir auf, was diese Entwicklungen für die Geldpolitik und die Hypothekarzinsen bedeuten und wie die Situation in der Schweiz und im Ausland eingeschätzt wird.
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