Die Schweizer Zinsswap-Kurve hat in den vergangenen Wochen über alle Laufzeiten hinweg einen überraschenden Rückgang verzeichnet. Dies lässt sich primär dadurch erklären, dass nun eine stärkere Lockerung der Geldpolitik eingepreist wird, als dies noch bis zum Vormonat der Fall war. Aktuell wird ein SARON-Satz von 0.78% nach der März-Sitzung im nächsten Jahr eingepreist, was im starken Kontrast zu den Prognosen der Ökonomen steht, die laut Bloomberg-Umfragen mehrheitlich einen Leitzins von 1.0% bis ins nächste Jahr erwarten.
Schweiz
Die SNB hat dieses Jahr bereits zwei Zinssenkungen vorgenommen. Als kleine, offene Volkswirtschaft mit einer starken Währung ermöglicht die Schweiz ihrer Notenbank in diesem makroökonomischen Umfeld ein Repertoire an Instrumenten, die ihr eigen sind. Die SNB wusste diese Klaviatur zu spielen, hat mit ihren Entscheidungen jedoch ein paar Analysten überrascht. Auch in den bevorstehenden geldpolitischen Lagebeurteilungen der SNB ist mit unerwarteten Massnahmen zu rechnen, da der Zinsmarkt und die Ökonomenmeinungen divergierende Erwartungen an den zukünftigen Zinspfad stellen.
Die ausführliche PDF-Analyse beleuchtet das Konzept des neutralen Zinssatzes und die Konsequenzen daraus, die zu einer möglichen weiteren Zinssenkung bis auf 0.75% führen könnten.
Ausland
Die Zinsmärkte zeigen sich zuversichtlich: Sie erwarten, dass die Fed im September mit den Leitzinssenkungen beginnen wird. Diese Erwartungshaltung gründet sich weniger auf die aktuelle Inflationsentwicklung als vielmehr auf die Sorge um die Wirtschaftslage. Auch die EZB, die in ihrer Julisitzung eine Pause eingelegt hat, dürfte im September zu einer Lockerung der Zinspolitik übergehen.
In unserer Einschätzung zum Zinsmarkt Juli 2024 zeigen wir auf, was diese Entwicklungen für die Geldpolitik und die Hypothekarzinsen bedeuten und wie die Situation in der Schweiz und im Ausland eingeschätzt wird.
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