Mit dem Rückgang der Inflation neigt sich auch die globale Straffungsphase dem Ende zu. Insgesamt nimmt die Wirtschaftsdynamik ab, was wiederum Rezessionsängste schürt und zu unterschiedlichen Spekulationen über mögliche Pfade von Zinssenkungen führt.
USA
In den USA führt die sich verschlechternde Verbraucherstimmung zu wachsenden Zweifeln an den wirtschaftlichen Perspektiven. Trotz der für dieses Jahr angekündigten Zinssenkungen verbleiben die langfristigen Zinsen auf hohem Niveau. Es existieren verschiedene Erklärungsansätze, doch sie alle implizieren negative wirtschaftliche Folgen.
Anhaltend hohe Anleiherenditen trotz allgemeiner Erwartung von Leitzinssenkungen
Europäische Union
Im Euroraum stagniert die Wirtschaft bereits und wird voraussichtlich bis 2025 weiterhin stagnieren. Angesichts dieser Entwicklungen und insbesondere angesichts des Übergangs zu grüner Energie wäre eine weniger restriktive und eher akkommodierende Geldpolitik nötig, um die erforderlichen Investitionen tätigen zu können.
Stagnierende Wirtschaftsaussichten in Europa
Schweiz
Obwohl die Schweizer Wirtschaft von der globalen Konjunkturabschwächung betroffen ist, wird weiterhin ein positives, wenn auch unterdurchschnittliches Wachstum erwartet. Unterstützt wird dies durch eine positive Konsumentenstimmung. Zudem deutet die gegenwärtige Zinskurve auf deutlich gelockerte Finanzierungsbedingungen hin.
Inverse Swap-Kurve und tiefere Swap-Spreads implizieren gelockerte Finanzierungskonditionen
Outlook
Das Jahr 2024 wird geprägt sein von Leitzinssenkungen. Die Frage, zu welchem Zeitpunkt und in welchem Tempo die Zentralbanken diese Anpassungen vornehmen werden, wird hauptsächlich von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängig sein. Wir erwarten die erste Leitzinssenkung bereits im März.
Markterwartungen & Prognosen zum SNB-Leitzins
In unserer Einschätzung zum Zinsmarkt Januar 2024 zeigen wir auf, was diese Entwicklungen für die Geldpolitik und die Hypothekarzinsen bedeuten und wie die Situation in der Schweiz und im Ausland eingeschätzt wird.