Von der Standort- und Marktanalyse über die Nutzungskonzeption mit Szenarienbewertung bis zur Bauherrenvertretung während dem Bau sind unsere Experten im Einsatz. Mit Grundlagenanalysen schaffen sie nicht nur für Projektentwicklungen, sondern auch für Gemeinden und Regionen wichtige Entscheidungsgrundlagen. Welche Entwicklungen und Trends sehen sie aktuell im Markt? Und was haben unsere Kundinnen und Kunden davon? David Belart, Head Development & ESG, gibt einen Einblick.
David Belart, ihr seid an allen Phasen von der Objektanalyse bis zur Realisierung beteiligt. Welche Marktentwicklungen beobachtet ihr derzeit, und wie beeinflussen diese eure Herangehensweise an Projekte?
Aktuell steht natürlich die Diskussion um die Wohnungsknappheit im Vordergrund. Die Zinswende und die hohe Bauteuerung haben die Wohnbauproduktion gebremst, obwohl das Bevölkerungswachstum durch die Zuwanderung ansteigt. Gleichzeitig wächst die Erkenntnis, dass die Siedlungsentwicklung nach innen theoretisch zwar möglich wäre, in der Praxis und im Einzelfall jedoch eine derart hohe Komplexität mit sich bringt, dass die gesteckten Ziele häufig nicht erreicht werden können. Je nach Standort kann dies natürlich variieren. Wir schauen uns deshalb bei jedem Projekt die relevanten Indikatoren und Marktdaten genau an, damit das Vorgehen auf einer fundierten Analyse und Strategie aufbauen kann.
Was waren denn eure drei Projekt-Highlights im letzten Jahr?
Bei der Wohnraumstudie für den Kanton Graubünden konnten wir auf drei Pfeilern der Avobis-USPs aufbauen: Dem Expertenwissen aus unserem Bereich, den Daten aus dem Immobilienmarkt und der Erfahrung aus der Bau- und aus der Bewirtschaftungspraxis. Auf diese Weise entsteht Mehrwert für Entscheidungsträger, sei dies bei der öffentlichen Hand oder bei privaten oder institutionellen Immobilieneigentümern.
Bei der Organisation und Begleitung eines Studienauftrags zur Neupositionierung eines Geschäftshauses sind wir in Bezug auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit neue Wege gegangen: Die vier teilnehmenden Architekturbüros reichten ihren Projektvorschlag als BIM-Modell ein. Das hat uns eine sehr differenzierte Vorprüfung ermöglicht und war gleichzeitig die Basis für die Beurteilung der baulichen Eingriffstiefen und des zirkulären Bauens.
Beim «Oaktec» in Hombrechtikon, dem Neubau eines nachhaltigen und innovativen Gewerbehauses, haben wir mit der öffentlichen Info-Veranstaltung einen wichtigen Meilenstein erreicht und stehen jetzt kurz vor der Baueingabe.
Denkt ihr das Thema ESG in jedem Projekt mit oder ab welchem Punkt wird das besonders relevant?
Das Thema Nachhaltigkeit ist von Beginn weg relevant. Wir führen deshalb bei jedem Projekt mindestens einen SNBS-Pre-Check durch. Dieses praktische Standardinstrument liefert uns wichtige Hinweise und Anregungen für das Projektpflichtenheft – unabhängig davon, ob später eine Zertifizierung angestrebt wird oder nicht.
Inwiefern hat die steigende Bedeutung von ESG-Kriterien auf globaler Ebene die Planung und Umsetzung von Entwicklungsprojekten in der Schweiz beeinflusst, und was bedeutet das für unsere Kunden?
Davon sind primär institutionelle Eigentümer betroffen, die nun intensiv dran sind, Kennzahlen zu definieren, zu messen und in ihren Reportings abzubilden. Damit steigt das Bewusstsein, wie wichtig die Modernisierung des Gebäudebestands ist. Aber auch Kunden, die keine direkten Reporting-Pflichten haben, spüren den Druck: einerseits durch die Gesetzgebung beim Bauen, andererseits wirtschaftlich durch die steigende CO2-Bepreisung.
Welche spezifischen Anforderungen und Wünsche bringen unsere Kunden vermehrt in Bezug auf nachhaltige Entwicklung und ESG-Kriterien zum Ausdruck, und wie berücksichtigt ihr diese bei der Konzeption und Umsetzung von Projekten?
Energieeffizient zu bauen ist eigentlich «Schnee von gestern». Zusätzlich stehen bei den «E»-Kriterien weitere ökologische Themen an, allen voran das zirkuläre Bauen sowie auch die Herkunft der verwendeten Baustoffe und deren Einfluss auf die Raumluftqualität und das Wohlbefinden der Menschen. Das Wohlbefinden der Menschen, also die sozialen Themen, rücken momentan vermehrt in den Vordergrund: Wie messe ich Mieterzufriedenheit? Wie bringe ich eine gute Nutzungsmischung, etc. hin? Schliesslich sind es beim Buchstaben «G» in ESG (Governance) prozessuale Elemente, die unsere Kunden und uns beschäftigen. Wir wollen nicht nur ein gutes Immobilienprodukt liefern, sondern auch den Prozess, wie es entsteht, optimal gestalten: Basierend auf einer fundierten Analyse und Strategie bieten wir dafür massgeschneiderte Verfahrensbegleitungen.
Was wird aus deiner Sicht das wichtigste Thema für unsere Kunden im 2024?
Baukultur: Wohnraum schaffen mit Qualität.
Auf einen Blick: Development & ESG 2023
Sie brauchen Unterstützung in der Raumentwicklung? Unsere Wohnraumstudien sind für jede Region und in jeder Granularität erhältlich
Sie wollen Support bei einer Ausschreibung und Sie wollen es digital und nachhaltig?Wir arbeiten für Sie mit BIM-Modellierungen und sorgen für die optimale Portion Nachhaltigkeit im Projekt.