Siedlungsgebiete überhitzen im Sommer zunehmend. Doch wie heiss es in einem Haus wirklich wird, hängt massgeblich von der umliegenden Siedlungsgestaltung und der Architektur ab.
In den vergangenen zehn Jahren war es in der Schweiz durchschnittlich zwei Grad wärmer als noch vor 150 Jahren; bis Mitte dieses Jahrhunderts dürften die Temperaturen weiter steigen. Problematisch daran ist vor allem die Zunahme an Hitzetagen: An solchen klettert das Thermometer tagsüber auf über 30° C und sinkt in der Nacht nicht mehr unter 20° C.
Während des Sommers ist es heute in den Städten bis zu 10° C wärmer als im Umland. Grund dafür ist neben der ausbleibenden Nachtauskühlung der Wärmeinseleffekt (UHI, urban heat island): Dach- und Fassadenflächen sowie Strassen und Plätze absorbieren tagsüber grosse Mengen Sonnenstrahlung und speichern sie. Nachts wird diese Energie als Wärme wieder abgestrahlt, was die natürliche Abkühlung behindert.
Werden Architektur und Siedlungsgestaltung dem Klima angepasst, wirkt dies der Überhitzung von Städten entgegen. Das sind die zentralen Faktoren:
Sonnenschutz: An einem heissen Sommertag bewirken zwei Quadratmeter Fensterfläche etwa so viel Wärme, wie ein durchschnittlicher Heizungsradiator abgeben kann. Ein effektiver, aussenliegender Sonnenschutz ist heute daher unverzichtbar.
Wärmedämmung: Sie sorgt nicht nur dafür, dass im Winter die Heizwärme im Haus bleibt, sondern verhindert im Sommer auch, dass Hitze in die Innenräume gelangt.
Helle Fassaden: Helle Oberflächen reflektieren bis zu dreimal mehr Sonnenlicht als dunkle. An Sommertagen erhitzen sich dunkle Fassade daher auf über 80° C, helle Fassaden nur etwa auf 50° C.
Gebäudeausrichtung: Das Gebäude sollte auf den natürlichen Luftaustausch (parallel zur Fliessrichtung der Kaltluft) ausgerichtet sein.
Begrünte Dächer und Fassaden: Pflanzen spenden Schatten und verdunsten Wasser, sie wirken daher kühlend. So haben zum Beispiel Vergleichsmessungen am Hochhaus Aglaya der Suurstoffi in Rotkreuz gezeigt, dass sich die Fassadenoberfläche aufgrund ihrer Begrünung um 5° Celsius weniger erwärmt.
Grünflächen: Dichte Vegetation reduziert die Hitze in bebautem Gebiet. Am meisten bewirken grosskronige Bäume: Ein Baum kann täglich bis zu 500 Liter Wasser verdunsten und mit einem Kronendurchmesser von 15 Metern beschattet er eine Fläche von bis zu 160 m2.
Versiegelungen vermeiden: Sickerfähige Beläge speichern Wasser und bleiben im Sommer länger kühl.
Eingedeckte Bäche und Kanäle freilegen: Das aus ihnen verdunstende Wasser führt zu einem Kühleffekt. Zudem werten Gewässer den Siedlungsraum auf.
Lagequalität: Was ändert sich?
Durch den Klimawandel kann sich lokal das Risiko für Überhitzung, Hochwasser, Hagel und andere Naturgefahren ändern. In Zukunft kann dies die Lagequalität einer Immobilie verschlechtern oder verbessern. Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Immobilienmarkt variieren je nach Region und Grad der Klimarisiken und sind derzeit schwer abschätzbar. Immer wichtiger dürften jedoch Investitionen in erneuerbare Energien und nachhaltige Bauweisen werden. Daher ist es ratsam, die Auswirkungen des Klimawandels auf den Immobilienmarkt bei der Planung neuer Projekte zu berücksichtigen.
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